Bürohaus zu vermieten | 25 Euro pro Monat

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Bestätigungs-E-Mail-Ticket-Nummer: SP338-634
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Dies ist zu informieren, dass Sie Ihre E-Mail-Adresse beigefügt
Zu einem Ticket-Nummer (SP338-634) gewann den Preis Sum Von 750.000,00 (Sieben hundertfünfzigtausend nur)
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TEL: 00346 0520 0249
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PROMOTION CO-KOORDINATOR.
E-Mail: onlaeterra1@aim.com




Neonazis – zu blöd zum Bloggen

Dieser Artikel von mir erschien am 30.03.2008 in der Netzeitung.

Neonazis im Internet – gibt es die noch? Ja und nein: Die ultrarechte Szene hat ihre Auftritte im World Wide Web professionalisiert. Parallel dazu wird es für Rechtsextremisten immer schwieriger, ihre Weltanschauung an den Surfer zu bringen. Wenn es im Web 2.0 interaktiv wird, versagen die braunen Kameraden jämmerlich.

Die ersten beiden Nazis im Netz waren US-Amerikaner. Milton John Kleim gründete 1993 das Ein-Mann-Unternehmen „Aryan News Agency“ und versuchte die braunen Kameraden zu lehren, wie man online Hass-Propaganda macht. Sein Traktat „On Tactics and Strategy for Usenet“ verbreitete er im ältesten Teil des Internet, in den Diskussionsforen („newsgroups„), weil noch kaum jemand das Word Wide Web benutzte. Zwei Jahre später brachte Don Black stormfront.org ins Netz, die erste Nazi-Website, die bis heute online ist. Die deutschen Rechtsextremisten hatten derweil aufs falsche Pferd gesetzt: Die NPD versuchte damals, per Bildschirmtext (BTX) zu werben; und die militante Szene setzen auf das technisch veraltete Bulletin Board System. Zwar ging das Thule-Netz mit den üblichen Schlagworten „Bombenbauanleitungen„, „verschlüsselte Kommunikation“, „gefährliche Propaganda“ durch alle Medien; in den ein Dutzend Mailboxen diskutierten aber nie mehr als Hundert Ultrarechte. Die rechten Mailboxen starben vor über einem Jahrzehnt einfach aus.

Deutsche Stimme

Heute gibt es in Deutschland immer noch nicht mehr Aktivisten, die Rassismus und Antisemitismus im Internet verbreiten. Eine allgemeine Online-Strategie der Neonazis ist nicht zu erkennen. Die Wahlerfolge der NPD in einigen Regionen der neuen Bundesländer spiegeln sich nicht wieder: Weder hat die Zahl der Websites rechtsextremer Gruppen zugenommen noch nutzen sie das Medien zeitgemäß, um Propaganda zu betreiben. Die Fluktuation ist hoch, kaum eine eine rechtsextreme Diskusisonsplattform ist über eine längere Zeit und kontinuierlich online. Nur ein halbes Dutzend Websites aus dem ultrarechten Milieu, die relevante Nutzerzahlen vorweisen können, muss politisch ernst genommen werden. Mit Ausnahme der NPD wird keine davon in Deutschland gehostet.

Altermedia.info und widerstand.info („das nationale Infoportal“) sind die beiden einflussreichsten Neonazi-Websites. Sie wenden sind an die „unabhängigen“ und militanten Gruppen, die so genannten „freien Kräfte“, die im Gegensatz zur offiziellen Parteilinie der NPD stehen. Der Stralsunder Neonazi Alex Möller, Betreiber von stoertebeker.net, beliefert auch die deutsche Sektion von Altermedia. Möller ist so gut wie mit allen braunen „Kameraden“ zerstritten – das macht ihn „unabhängig“. Sowohl „Altermedia“ als auch der „Freie Widerstand“ bieten eine Art tägliche Presseschau und leben davon, Artikel aus den Medien einschlägig kommentiert aufzubereiten. Altermedia war als eine rechtsextreme Version von Indymedia geplant, verhält sich aber von der Meinungsvielfalt der Kommentare wie das DDR-Staatsfernsehen zum Offenen Kanal.

Auch im Internet gelten die Gesetze des freien Marktes für Meinungen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Die NPD verbreitet online nur Propaganda im Frontalunterricht, vor den typischen Features der Interaktivität wie Foren, Kommentare und anderen Meinungen fürchtet man sich – nach dem Motto: Wo kämen wir denn hin, wenn bei uns Fremde schreiben dürften. Nazis können einfach nicht bloggen. Die Websites der NPD und die der „freien Kameradschaften“ verbreiten Vorurteile und mehr oder minder subtile Hetze. Dagegen helfen Argumente nichts. Das Web 2.0 lebt aber von der öffentlichen Diskussion, von deftigen Kommentaren, ja von unterhaltsamen verbalen Kriegen – den so genannten „flame wars“.

Deutsche Stimme

Private „Weltnetz-Tagebücher“ aus der rechtsextremen Ecke gibt es nicht: Wer interessiert sich dafür, ob jemand heute schon das braune Hemd gewechselt hat oder für das ewige Jammern über den angeblichen großen Einfluss der Juden? Neonazis stehen politisch und ästhetisch in direkter Konkurrenz zu zahllosen anderen Websites: Die Gegenmeinung ist immer nur einen Mausklick entfernt. Die Rechtsextremen laufen in die virtuelle Konsum-Falle: Wollen sie so interessant sein wie andere Angebote im Netz, müssten sie auf direkte politische Indoktrination verzichten und damit ihre „corporate identity“ verwässern. Das machte sie aber unattraktiv für die eigentliche Klientel.

Die gut besuchten rechten Websites wie der deutsche „Wikingerversand“ oder die englische „Blood and Honour“ wollen zumeist etwas verkaufen, Musik, Kleidung, einschlägige Devotionalien. Wer sich aber für Nazi-Film-DVDs wie das antisemitische Machwerk „Der ewige Jude“ oder „Jud Süß“ online interessiert oder sich beim ultrarechten Zeitzer Online-Shop Enos über die Reichsflugscheiben „aufklären“ lassen will, dem ist vermulich ohnehin weltanschaulich nicht mehr zu helfen.

Das Internet lässt gut gemeinte Zensur-Versuche natürlich ins Leere laufen: Stormfront.org wird in Nordrhein-Westfalen ausgefiltert; mit ein paar Mausklicks kann man aber diese primitive Methode umgehen, dem Guten, Schönen und Wahren zum Erfolg verhelfen zu wollen. So dumm, wie sich Rechtsextreme im Internet anstellen, gerieren sich leider auch oft ihre Gegner. Der naive Ruf „Nazis raus aus dem Internet“ mag das Gewissen beruhigen, ist aber ungefähr so effektiv wie die moraltheologische Forderung, das Böse doch endlich aus der Welt zu schaffen. „Wir dürfen unsere Meinung hier nicht verbreiten“ ist das einzig wirklich gefährliche Argument der deutschen Neonazis. Es fußt auf der Tatsache, dass nationale Gesetze im Internet ins Leere laufen, wenn es um – wenn auch eklige – politische Ideen geht. Wer unappetitliche braune Brühe essen mag, der wird das tun – offline wie online.

Screenshots: Deutsche Stimme (NPD), Bildschirmtext 1995 und Website 2008




Manga, Mädchen, Mohammed

Dieser Artikel von mir erschien am 30.03.2008 auf Telepolis.

Für alles und alle Arten von Menschen gibt es Online-Communities. Nur die Cartoonisten hatten noch keine Plattform. In Berlin gründeten sich gleich zwei konkurrierende Cartoon-Portale.

Toonpool

Toonpool ist international, professionell und in englischer Sprache. ToonsUp, eine noch sehr kleine „freie Künstler-Community“, verweigert sich dem Kommerz und kann nur mit dem Kuschelfaktor punkten. Der ästhetische Spagat ist bei beiden groß: Auch Hobby-Cartoonisten können ihre Werke hochladen, nicht immer zum Amüsement aller. Der stern-Karikaturist Til Mette steht bei Toonpool gleichberechtigt neben der Mangaka Inga Steinmetz (www.the-wired.de/). Ein „Herren-Gliedpflegeset“ von Bernd Pohlenz ist nur wenige Mausklicks entfernt vom „blowjob“ des Berliner Hobby-Cartoonisten „shin kazama“. Bei ToonsUp geht es hingegen eher betulich zur Sache; selbst die „Die sieben Todsünden“ des Nutzers „Waterwing“ würden keinen Katholiken aufregen.

Toonsup

Cartoons sind ein Nischenprodukt; wer relevante Zugriffszahlen und Nutzer haben will, kommt also an Mangas – in Japan Massenware und Teil der Popkultur – nicht vorbei. Der europäische Polit-Cartoon in der Tradition des französische Malers und Bildhauers Honoré Daumier und die Mangas, die in Europa eher Jugendliche ansprechen und sich künstlerisch auf Osamu Tezuka berufen, passen auf den ersten Blick nicht zusammen. Nur wenigen Künstlern gelingt es, beides im Blick zu haben.

Glamour-Girl bei Toonpool ist Marie Sann, 22, eine der begabtesten deutschen Nachwuchszeichnerinnen. Die Berliner Grafikdesign-Studentin mit dem Henna-Haar und dem professionellen Starlet-Lächeln weiß sich geschickt zu vermarkten: Ein eigenes Blog mit Fan-Gemeinde und ein Online-Shop gehören dazu, die Präsenz bei allen Veranstaltungen der Manga-Szene, und ein überraschend weites künstlerisches Spektrum zwischen klassischer Zeichnung und Comic-Art. Aber erst Toonpool konnte den Geschmack der Nutzer realistisch abbilden. Das Portal hat vergleichbare Features wie die Foto-Community Flickr: Die Nutzer bewerten, kommentieren, legen Favoriten an – und der Betreiber freut sich über die entstandenen Profile. Es verwundert nicht, dass das meistgesehende Bild Sanns ein Mädchen im Dirndl und mit Bierkrügen ist, aber im „Kindchen-Schema“ der Manga-Tradition gezeichnet. Die Tags sind vielsagend: „manga woman girl oktoberfest bayern“.

Marie Sann

Warum wirkt also ein Manga-Mädchen, das entfernt an „Heidi“ erinnert, aber auch in einen japanischen Comic passte, so originell und „attraktiv“? In diesem Fall durch zwei Faktoren: Zwei Stilformen greifen ineinander, die nicht unterschiedlicher hätten sein können: Das typisch deutsche Klischee des Dirndl-Mädchens wird ironisch durch die „triviale“ und popkulturelle Manga-Tradition gebrochen. Es wächst zusammen, was nicht zusammengehört. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass die Künstlerin das vorher theoretisch so konzipiert hat. Marie Sann steht für eine Generation von Cartoonisten, die auf eine solide Ausbildung nach europäischer Kunst-Tradition aufbaut, aber andererseits – durch den Massengeschmack der Manga-Teenies gefordert – ganz neue zeichnerische Elemente experimentell einbauen kann – und muss.

Osamu Tezuka war der erste Mangaka, der das „Kindchen-Schema“ mit den großen Augen benutzte. Dieser Stil gilt heute als prägend für japanische Mangas. Das Muster hat sich in Europa trotz einiger Vorläufer erst in den letzten zehn Jahren verbreitet, in Frankreich und Spanien eher als in Deutschland. Die Anime-Filme von Katsuhiro Otomo sind mittlerweile auch dem hiesigen Publikum bekannt.

Die europäische Tradition hat diesen Stil im Cartoon und im Comic eigenständig hervorgebracht – auch ohne den Einfluss von Walt Disney. „Sindbad der Seefahrer“ als Teil des Zyklus „Märchen der Völker“ wurde von Stefan Mart schon in den dreißiger Jahren als Comic gezeichnet. Über den Künstler weiß man so gut wie nichts, fest steht nur, dass er Generationen deutscher Cartoonisten beeinflusst hat. Im Gegensatz zur US-amerikanischen Tradition – zum Beispiel Captain Future aus den vierziger Jahren, verzichtete Mart weitgehend auf das Kindchen-Schema und zeichnete eher „realistisch“.

Marie Sann

Die Stilelemente des modernen Manga eröffnen der europäischen Tradition eine neue Tür: Das Kindchen-Schema spricht sowohl Erwachsene an, die mit Cartoons Satire, Humor und Karikatur verbinden, auch ernsthaften politischen Anspruch, als auch Jugendliche, die die Geschichten und Figuren benutzen, um sich damit zu identifizieren. Nicht zufällig gibt es in Japan geschlechterspezifische Mangas: Shōjo-Manga werden speziell für heranwachsende Mädchen im Alter von circa sechs bis achtzehn Jahren gezeichnet werden, Shōnen sind mehr action-orientiert und wenden sich an Jungen.

Der Cartoon – auf Karton – war ursprünglich das „Gemälde“ von Zeichner, die zu arm waren, um sich Leinwand leisten zu können. In Deutschland verbindet man mit Cartoons vor allem Polit-Satire oder humoristische Milieu-Studien – von den legendären Magazinen Kladderadatsch und Simplicissimus aus dem 19. Jahrhundert über die Pardon aus den sechziger Jahren bis zur heutigen Titanic und dem Eulenspiegel.

In England und den USA hat sich der Cartoon auch in den klassischen Medien etabliert. In Deutschland haben nur wenige Zeichner internationalen Erfolge, Uli Stein ist der bekannteste. Von ihrer Arbeit leben können nur wenige, Bernd Pohlenz, einer der Gründer von toonpool.com, gehört dazu. Ronald Markwordt, der ToonsUp initiiert hat, ist in der Star-Wars-Fangemeinde als Zeichner eine Größe, aber in Mainstream-Medien eher unbekannt.

Spannend wird es, wenn Cartoonisten aus unterschiedlichen Kulturen ihren Humor und ihr Politikverständnis aufeinanderprallen lassen. Der brasilianische Zeichner Marcelo Rampazzo etwa hat bei Toonpool ein Mohammed-Cartoon (272 virgins“) veröffentlicht, das den berühmt-berüchtigen Karikaturen der dänischen Zeitung Yllands-Posten in nichts nachsteht und den Betreibern des Portals ein paar Schweißperlen auf die Stirn zauberte. Die gesammelten Islam-Cartoons werden auch nicht jedem gefallen. Karl Hermann, einer der Macher von Toonpool, Ex-Chefredakteur des Berliner Stadtmagazins Tip, sagt: „Zensiert wird nicht“. Näheres regeln die allgemeinen Nutzungsbedingungen im Kleingedruckten.

Von Zensur kann der afghanische Zeichner Atiqullah Shahid erzählen, der jetzt im schweizerischen Luzern lebt. Shahid hat wie auch zahlreichen andere Künstlern aus Ländern der Dritten Welt am umstrittenen Karikatur-Wettbewerb „About Danish Cartoons and Holocaust“ teilgenommen. Die Cartoons wurden 2006 im Museum für Zeitgenössische Kunst in Teheran ausgestellt und galten als „Retourkutsche“ auf die angeblich nur „einseitige“ Toleranz der westlichen Kultur. In Afghanistan darf Shadid nichts mehr veröffentlichen, aber jede Afghane mit Internet-Anschluss kann sich seine Cartoons bei Toonpool ansehen.

Cartoons haben Zukunft: Je größer das weltweite Publikum durch das Internet wird, um so mehr müssen politische Aussagen über alle kulturelle Grenzen hinweg verstanden werden. Bilder sagen mehr als Worte – eine visualisierte These wird eher wahrgenommen als lange Traktate.

Was verwundert ist eher, dass ausgerechnet die Deutschen mit ihrer ausgeprägten und immer noch aktuellen Tradition der Zensur auf die Idee kamen, Cartoonisten weltweit zusammenzuführen. Zur Internet-Kultur haben sie außer dem „Disclaimer“, der „Internet-Meldestelle“ und der „Bielefeld-Verschwörung“ nicht viel beigetragen. Afghanische Cartoons zu hosten, ist aber vermutlich immer noch besser für die Weltkultur als die Opium-Kulturen am Kindukusch zu bewachen.




NPD-Verbot, die 1234ste

Tagesschau

Die aktuelle „Debatte“ um das NPD-Verbot ist bloße Spiegelfechterei. Kein Wunder, dass der regierungsamtliche „Kampf gegen Rechts“ zur hohlen Phrase verkommt, wenn er je etwas anderes war. Man muss sich nur die Textbausteine anhören, die die üblichen Verdächtigen absondern – und das Medienecho darauf. Nur diese beiden Komponenten zusammen ergeben ein Bild über das Motiv. Die Frankfurter Rundschau bezeichnet den mecklenburgischen Innenminister Lorenz Caffier als jemanden, der „härter und entschlossener gegen die rechtsradikale NPD vorgehen will“. „Härter und entschlossener“ – das sind gewöhnlich rechtpopulistische Vokabeln für Politiker, die nichts zu sagen und keinen Charakter haben und daher den Gefühlszustand des permanent „Zu-allem-entschlossen-Seins“ kultivieren. Caffier ist Diplom-Ingenieur für Land- und Forsttechnik, war Vorsitzender einer LPG und „Blockflöte“, also in der DDR-CDU. Allzeit bereit und zu allem entschlossen – das macht einen quasi automatisch zum Politiker im Beitrittsgebiet.

Auch Sebastian Edharty von der SPD ist laut taz nicht besser. Der sagt über Verfassungsschutz-Spitzel und andere V-Leute: „Das sind keine Spione, sondern überzeugte Rechtsextremisten, die dem Staat interne Informationen verkaufen.“ Woher weiß der das? Warum sollte jemand jemanden verraten, der „überzeugt“ ist? Edarthy behauptet: „Nach dem ersten Verbotsverfahren 2003 hat sich die NPD zunehmend radikalisiert, weil sie glaubte, unantastbar zu sein.“ Das ist doch Unfug. Treten Komparative gehäuft auf – nach dem Motto: die Bösen werden immer böser und nutzer immer öfter das immer gefährlichere Internet – muss man jedes Komma nach den Fakten abklopfen. Meistens sind da gar keine. Außerdem ist eine „Radikalisierung“ für ein Verbotsverfahren irrelevant. Das wird gern verschwiegen. Ralf Stegner SPD Schleswig-Holstein, meint laut FTD (- die das Zitat von des Osnabrücker Zeitung hat,ohne die zu verlinken): „Die Verfassungsfeindlichkeit der NPD ist mit Händen zu greifen“. Aben. Aber das heißt dar nichts. Eine Partei darf verfassungsfeindlich sein. „Aggressiv-kämpferisch“ ist der Begriff, die conditio sine qua non eines Verbots. Aber was das ist, weiß nur das Bundesverfassungsgericht. Dieser Sorte von Politikern, die sich selbst aggressiv-kämpferisch für Verbote und vermutlich auch für Zensur des Verbotenen aussprechen, haben das Wesen der Demokratie nicht begriffen.

Wer eine Dumpfbacke ist, redet auch so. SPD-Chef Kurt Beck tönt laut Zeit Online. diee „braunen Horden, die Verfassung und Freiheit mit Füßen treten“, seien unerträglich. Er sollte sich lieber fragen, warum die „Horden“ braun sind und warum der Lichterketten-Kampf gegen „Rechts“, der seit acht Jahren mit großer Vehemenz geführt wird, bis jetzt gar nichts gebracht hat. Die NPD ist keine politische Gefahr und wird das in absehbarer Zeit auch nicht werden. Warum also diese pseudo-hysterische Aufgeregtheit? Man wird den Verdacht nicht los, dass es nur darum geht, sich in der Innenpolitik zu profilieren, ganz gleich, mit welchem Inhalt, um vom eigenen Versagen abzulenken. Bei Beck ist das offenkundig.

Tagesschau

„Gegen Rechts“ ist mittlerweile in den Medien ein sogenanntes „weiches Thema“, kann also auch von Praktikanten und Volontären gemacht werden. Recherchen sind unnötig, man weiß a priori schon alles über „Rechts“. Und wenn nicht, verfasst man kurzfristig eine Melange aus Verfassxungsschutz-Lyrik, Wikipedia und Moraltheologie. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich immer wieder Anfragen bekomme, ob ich nicht etwas „gegen Rechts“ schreiben könne, und die Fragenden dann erstaunt bin, dass ich herumzicke und mich weigere, die seit zwei Jahrzehnten sattsam bekannten Floskeln daherzubeten. Berichte wie der in der Welt verzichten zum Beispiel ganz auf den journalistischen Anspruch und käuen nur das wieder, was irgendwelche Politiker und sonstigen Experten so meinen und sagen. Wieso sollte ich das überhaupt noch lesen?

Auch Johannes Gerster, der Präsident der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“, fordert ein NPD-Verbot. „Dieses Thema lässt keine parteipolitische Profilierung zu, sondern muss eindeutig, klar, zielorientiert und übereinstimmend behandelt werden. (…) Nur so kann der Eindruck vermieden werden, dass sich die demokratischen Kräfte aus parteipolitischen Gründen nicht auf einen Kampf gegen die NPD verständigen können.“ Ach ja. „Klar und zielorientiert“ – welche schöne sprachliche Seifenblase, die zerplatzt, sobald man sich ihr nähert. Warum sollte die CDU gegen „Rechts“ sein, also gegen Rassismus? Weite Teile der Partei pflegen doch ohnehin ein völkisches Verständnis der Nation, begrüßen die rassistische Asyl- und Ausländergesetzgebung und wissen nicht, wie Antisemitismus in die Köpfe hineinkommt, geschweige denn wieder hinaus. Auf was wollte man sich also verständigen? Vielleicht auf eine völlig ungefährliche und aus der Wissenschaft bekannte Prüfmethode – die Blindprobe: Verfassungsschutz ersatzlos abwickeln und zuvor V-Leute abschalten. Aber ob die NPD dann noch arbeiten kann?

Guckst du hier, in die Frankfurter Rundschau: „Im Frühjahr 2007 verbot das sächsische Innenministerium die Neonazi-Schlägerbande „Sturm 34“, die ein Jahr lang in der Region Mittweida ihr Unwesen getrieben hatte. In der Verbotsbegründung hieß es, die 150 Mitglieder und Anhänger der Gruppe hätten Ausländer und Andersdenkende angegriffen und zusammengeschlagen. Ziel der Attacken sei „eine national befreite Zone“ in Mittelsachsen gewesen. Vor dem Dresdner Landgericht beginnt nächste Woche Donnerstag der Prozess gegen fünf Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft wirft den jungen Männern Landfriedensbruch, die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Volksverhetzung und Körperverletzung vor. Kurz vor Prozessbeginn sorgt ein Bericht der Chemnitzer Freien Presse für Aufsehen: Nach Informationen des Blattes ist einer der Angeklagten ein Informant des Verfassungsschutzes gewesen. Der Mann soll bereits vor Gründung des ‚Sturm 34‚ im März 2006 für den Geheimdienst tätig gewesen sein“.

Tagesschau

Die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag reibt sich schon genüsslich die Hände: „Laut einer Drucksache des Sächsischen Landtages hatte sich der in Chemnitz einsitzende Matthias R. an den Petitionsausschuss des Landtages gewandt und um die vorzeitige Entlassung aus der Haft gebeten. Polizei-Spitzel R. erklärte in der Petition, er sei Gründungsmitglied der Neonazi-Kameradschaft ‚Sturm 34‘ in Mittweida gewesen und zugleich auch Informant der Staatsschutzabteilung der sächsischen Polizei. Durch eine ermittelnde Staatsanwältin sei ihm deshalb eine Kronzeugenregelung zugesichert worden. Laut der Landtagsdrucksache wurde Mathias R. nach seiner Enttarnung im Juli 2006 in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, wurde aus diesem auf eigenen Wunsch aber wieder entlassen.“

Frage an die Experten: Seit wann und bei welchem Anlass gibt es im deutschen Recht eine Kronzeugenregelung? „Straffreiheit für einen Kronzeugen soll nur möglich sein, wenn der Täter eine Freiheitsstrafe unter drei Jahren bekommen hätte.“ Ich kann es irgendwie nicht mehr hören….

Screenshots: Hakenkreuze im Auftrag des sächsischen Staaatsschutzes? Credits: Tagesschau.




German Privacy Foundation | Mitgliederversammlung

GPF

Heute fand die Mitgliederversammlung der German Privacy Foundation im Haus der Demokratie und Menschenrechte statt. Der bisherige stellvetretende Vorsitzende Ricardo Cristof Remmert-Fontes wurde abgewählt. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist der Dipl.-Informatiker Jan Suhr.




Denkender Drahthaar

Ajax

Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch steht auf dem Marheinekeplatz und denkt vor sich hin.




Franz Künstler

gedenktafel

Wikipedia über Franz Künstler: „1917 trat er der USPD bei, bei Kriegsende wurde er im November 1918 Mitglied im Soldatenrat seiner Armee und nahm in dieser Funktion am Frontsoldatenkongress in Bad Ems und am Berliner Ersten Rätekongress teil. 1919 wurde er zusätzlich in den Vorstand der USPD gewählt. Mitglied im Reichstag war er von 1920 bis 1933, zunächst für die USPD, dann ab 1922 wieder für die SPD, für die er von 1924 bis 1933 als Vorsitzender des Parteibezirks Berlin tätig (…) Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er (…) inhaftiert, misshandelt und im Berliner Polizeipräsidium, dem Gefängnis Spandau und dem Konzentrationslager Oranienburg interniert. Zwar wurde er 1934 freigelassen, nach einer Denunziation auf Grund seiner Beteiligung am Widerstand gegen den Nationalsozialismus erneut in mehreren Gefängnissen und dem KZ Lichtenburg festgehalten und danach trotz eines Herzleidens 1939 als Lastenträger zwangsverpflichtet; so dass er 1942 an den Folgen von Haft und Zwangsarbeit verstarb. Seine Beerdigung auf dem Friedhof Baumschulenweg gestaltete sich zur Demonstration gegen das NS-Regime, da 1000 bis 3000 Personen sich dort versammelten, um Künstler das letzte Geleit zu geben.“ Die Tafel ist in der Elsenstrasse 52 in Berlin-Neukölln zu sehen.




Die Nacht der lebenden Avatar-Leichen

Avatar2

Linden Lab hat den neuen Viewer 1.19.1 freigegeben. Das ist endlich einmal eine gute Nachricht an der Technik-Front. Der Client entspricht dem alten Text-Viewer Windlight, der seit dem letzten Update nicht mehr funktionierte (jedenfalls nicht mit Linux). Das hervorragende Feeling, Himmel, Wolken und Oberflächen betreffend, ist also jetzt Standard. Schön, wenn man sich überhaupt einloggen könnte – „Resident logins have been disabled until our toplevel routing issues have been resolved.“ Die kämpfen immer noch mit ihren Rechnern….

Ich habe gerade kaum Zeit für das virtuelle Leben und schaue nur kurz nach dem Rechten. Gestern sah ich nahe bei meiner Raumstation (Hintergrund oben) eine Gruppe regungsloser Avatare auf einer Plattform, einige davon halb nackt, die auf keinen Zuruf reagieren. Irgendein Witzbold hatte dort eine Art Avatar-Falle eingebaut: Ein Script „fesselt“ die Avatare, und nur ein bestimmtes Kennwort macht sie wieder frei. Wenn das Neulinge sind, werden die das nicht witzig finden.




Schwarz am Zug

Schach

Das war knapp. Ich hatte die schwarzen Steine, war am Zug und schlug mit dem Turm den Bauern auf c6; Weiß schlug den Tum – und verlor. Die beiden Freibauern sind nicht aufzuhalten, wenn man den weißen König davon abhält, den Turm zu unterstützen. Hätte der Weiße jedoch meinen Turm nicht geschlagen, sondern zunächst auf f2 Schach geboten, hätte ich vermutlich schnell verloren, weil der Bauer auf der e-Linie nicht mehr zu stoppen ist. Ich spiele aber ausschließlich Blitzpartien mit jeweils 15 Minuten Bedenkzeit. Das ist gut für die Konzentration.




Nazis, Familienpolitik und Autobahnen

Das Landgericht Köln (AZ 28 O 10/08) hat Eva Hermann gegen die Nachrichtenagentur dpa Recht gegeben. Die dpa hatte geschrieben:

„Wenn man nicht über die Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden.“

Diese Aussage darf so nicht mehr verbreitet werden. Das Gericht:

„Die Verfügungsklägerin hat selbst den Zusammenhang zwischen der Familienpolitik der Nationalsozialisten und den in dieser Zeit errichteten Autobahnen nicht hergestellt. Durch die verkürzte Zitierung, die beide Äußerungen der Verfügungsklägerin zu einer verknüpft, wird beim Durchschnittsleser der Eindruck erweckt, die Verfügungsklägerin habe unter Berufung auf die heute noch benutzten Autobahnen eine Diskussion über Familienpolitik im Nationalsozialismus bzw. die in dieser Zeit vermittelten Werte führen wollen und habe beabsichtigt, von den Nationalsozialisten geprägte Werte auch in der heutigen Zeit Geltung verschaffen zu wollen.“

(Gefunden bei law blog und Dr. Bahr.)




Zensur ist rechtswidrig

Gutachten: Nationale Sperrverfügungen im globalen Cyberspace




Neonazis – zu blöd zum Bloggen

Ein Artikel von mir in der Netzeitung: „Neonazis – zu blöd zum Bloggen“ – „Neonazis im Internet — gibt es die noch? Ja und nein: Die ultrarechte Szene hat ihre Auftritte im World Wide Web professionalisiert. Parallel dazu wird es für Rechtsextremisten immer schwieriger, ihre Weltanschauung an den Surfer zu bringen. Wenn es im Web 2.0 interaktiv wird, versagen die braunen Kameraden jämmerlich.“




Matzbach

MatzbachMatzbach
MatzbachMatzbach

Wer war Matzbach? Ich kannte ihn noch nicht: Eine Romanfigur von Giesbert Haefs (den kannte ich auch noch nicht). Jetzt hat in Kreuzberg ein Restaurant in der Markthalle am Marheinekeplatz eröffnet, das auch so heißt: Matzbach. Den Besitzer kennen die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser schon: Es ist der legendäre Tom von der Carabao-Bar. Im Matzbach gibt es badisch-elsässische Küche. Ich habe erst eine Restaurantkritik gefunden – kein Wunder: Die Kneipe und das angeschlossene kleine Hotel haben erst vor ein paar Tagen eröffnet.




Kein Speichern unter dieser Nummer

Ein Artikel (pdf) von mir in der Zeitschrift des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV) über Möglichkeiten, sich gegen die Vorratsdatenspeicherung zu schützen.




Gleisdreieck | activism

Gleisdreieck

[Verteiler: Senat und Verwaltung (diverse Dienststellen), Atelier Loidl, Grün Berlin, berlin-gleisdreieck.de, AnwohnervertreterInnen]

Sehr geehrte Damen und Herren,

1. mit Bedauern haben einige der gewählten Sprecherinnen und Sprecher der AnwohnervertreterInnen feststellen müssen, dass Senat und Verwaltung offenbar das demokratische Votum der Bürgerinnen und Bürger nicht berücksichtigen wollen und nur „selektiv“ informieren. Die Einladung zum „Bürgerfest“ am 26.04. haben zum Beispiel nicht alle erhalten.

Ich möchte Sie dringend bitten, ab sofort alle sechs der gewählten Sprecherinnen und Sprecher über alle Termine zu informieren:

Marlies Funk
Heidrun Knief-Schneiker schneiker
Norbert Rheinländer
Burkhard Schröder
Klaus Trappmann
Cornelia Wimmer

2. Das gilt auch die die Protokolle des Offenen Plenums. Es ist schon befremdlich, dass Protokolle von Sitzungen einfach „verschwinden“ – wie das der 16. Sitzung. Wenn Senat und Verwaltung nicht in der Lage sind, ordnungsgemäße Protokolle schreiben zu lassen, sollte das so verkündet werden. Dann müssen die AnwohnervertreterInnen das selbst ehrenamtlich in die Hand nehmen. Es ist auch sinnvoll, die Protokolle rechtzeitig zu verteilen und nicht einen Tag vor der nächsten Veranstaltung.

3. Ich darf daran erinnern, dass von Frau Renker ein „Runder Tisch“ zu Zielen und Modalitäten der Bürgerbeteiligung noch für den April zugesagt wurde (vgl. Protokoll der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe vom 31.03.2008). Ich bitte darum, hierfür zeitnah einen Termin festzulegen.

Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Schröder
(Sprecher der AnwohnervertreterInnen)

Nachtrag 03.04., 16.00 Uhr. Geht doch: Schon trudeln die ersten Infos ein. :-)




Deutsche und Neger

Habe gerade gefunden, dass die nette Rezension von Christoph Dieckmann in der ZEIT (52/200) über mein Buch „Nazis sind Pop“ auch online ist. Titel: „Deutsche und Neger“.




Berliner Journalisten: Gesundheit

Berliner Journalisten

Berlin (ots) – Berliner Journalisten ist erschienen. Die April-Ausgabe des unabhängigen Medienmagazins für Deutschland erscheint mit dem Themenschwerpunkt Gesundheit. Alle Autoren und Gesprächspartner erachten die Gesundheitsreform als misslungen. Die Begründungen unterscheiden sich jedoch massiv. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert, dass in der Großen Koalition eine vernünftige Gesundheitspolitik unmöglich ist, weil die Union privaten Assekuranzen so etwas wie Vetorechte gewähre. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, attestiert eine Verluderung der Politik und fordert die Ärzteschaft auf, ein eigenes gesundheitspolitisches Programm zu entwickeln. Günter Wallraff portraitiert den Fotografen Günter Zint. Pamo Roth und Bernd Lammel begleiteten eine Polizeistreife durch Berlin-Neukölln. Jörn Hetebrügge beobachtete bei den Berliner Filmfestspielen die Journalisten und Petra Tabeling sprach mit der Fotografin Ursula Meissner über Kinderprostitution in Kambodscha. Berliner Journalisten erscheint seit November 2004 bundesweit als unabhängiges Medienmagazin unter der Herausgeberschaft von Bettina Schellong-Lammel im Verlag Berliner Journalisten. Chefredakteurin ist Dr. Sabine Pamperrien. Neu wurde das Ressort Kino geschaffen. Ab sofort erscheint das Heft alle zwei Monate.




Bürgerverarschbeteiligung

Yorckbrücken

Heute war ich auf einer erneuten öffentlichen Sitzung der so genannten „Projektbegleitenden Arbeitsgruppe“ für die Neugestaltung des Gleisdreiecks. In Kürze: Der östliche Teil des Parks wird ab Mai aufgebaggert. Der so genannte „Generalzug“, ein ost-westlicher Weg durch den Park, der Kreuzberg und Schöneberg verbinden sollte, entfällt. Somit sind die Idee und die Chance, bei de Stadtteile miteinander zu verbunden, verschwunden. Die Senatsverwaltung geht selbstredend nach dem Mottot „divide et impera“ vor. Ich habe das Wort ergriffen und sinngemäß gesagt: Die „Bürgerbeteiligung“ sei ein Feigenblatt und eine Farce, da die BürgerInnen immer nur fertige Pläne vorgelegt bekommen und ihren Senf dazugeben können; die eigentlichen Entscheidungen werden in anderen Zirkeln getroffen. Mitte April soll der Senat die Pläne schon durchwinken, es werden höchstens noch kosmetische Änderungen vorgenommen. Was genau geschehen soll, ist im DetaIL unklar: Weder ist die Zukunft des Wäldchens bestimmt, noch wurde das ursprüngliche Konzept, einen „Naturerlebnisraum“ in Berlins Mitte zu schaffen, ernst genommen. Mehr in Kürze auf berlin-gleisdreick.de. Ich habe übrigens angekündigt, wie in der Sprechergruppe der BürgerInnen vorher besprochen, dass wir versuchen werden, die zahlreichen Initiativen und Gruppen unter einem neuen organisatorischen Dach zu vereinen, um mehr Druck ausüben zu können, und dasS wir die Suppe, dass sich die Apparatschiks mit einer angeblichen „Bürgerbeteiligung“ öffentlich brüsten, versalzen werden.

Credits und Copyright des Fotos – die Schienen auf den Yorckbrücken: Alex Friedrich.