Rechtsextremisten: Propaganda per Computer

Thule-Mailbox

Baden-Baden, 11. April (ap). Rechtsextremisten benutzen offenbar das Computernetz „Internet“ mit Millionen Benutzern weltweit für ihre Propagandazwecke, berichtet das SWF-Fernsehmagazin „Report“. Seit einigen Wochen werde in großen Mengen Material US-amerikanischer Revisionisten eingespeist, die den systematischen Völkermord der Nazis leugnen, so etwa der „Leuchter-Report.“
Michael Rotert, Geschäftsführer der „Internet“-Servicefirma Xlink in Karlsruhe, erläuterte auf Anfrage, er halte es für wahrscheinlich, daß tatsächlich größere Mengen rechtsextremer Propaganda in das Computernetz eingespeist werde. Der Zugang zum Netz sei nicht zu kontrollieren, die Verbreitung des Materials nicht zu verhindern. „Wenn es eine Möglichkeit gäbe, würde ich sie unterbinden.“
(Frankfurter Rundschau, 12.04.1994)