Bluthund Clement unterstützt Ypsilanti

Ich muss mich immer wieder wundern, wie naiv hierzulande über Strategien im Wahlkampf berichtet wird. In der Welt am Sonntag sagt Clement, Ypsilanti sei für ihn nicht wählbar.

Wie geht es dann weiter? Alle Sozialdemokraten, die ihr Wasser nicht halten können, prügeln auf ihn ein. Die SPD-Wähler in Hessen finden es ungehörig, dass jemand so hinterfotzig zu „ihrer“ Kandidatin ist und gehen vermehrt zu den Urnen. So war das beabsichtigt.

Es ist wie im Iran – alles Innenpolitik. Clement wird sich gefragt haben: Wie mobilisieren wir unsere eigene Klientel? Indem jemand, dem nichts mehr passieren kann, weil er aus dem Geschäft ist, sie angreift – und ihr Sympathien verschafft. Das bin ich, dachte Clement vermutlich.

Diese Methode hat Tradition in der Sozialdemokratie. Auch der Polizeipräsident Karl Friedrich Zörgiebel (SPD) wusste schon: „Einer muss der Bluthund sein“. Die Folgen: 32 Tote beim Blutmai 1929. Zörgiebel erhielt später das Bundesverdienstkreuz.