Kabbelig

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Ich habe heute meine Paddelsaison eröffnet. Trotz Kaiserwetters war die Havel stellenweise so kabbelig, dass ich nur mit viel Mühe dagegen ankam. Ich bin ein bisschen müde, zumal ich morgen am Tag der Arbeiterklasse lohnschindern muss. Ich ziehe mich daher in meine Gemächer zurück… Morgen mehr.

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Klopsig

Königsberger Klopse

Unverkennbar eines der beliebtesten deutschen Gerichte. Dazu einen Rote Bete-Salat mit Honig-Apfel-Dressing.

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Taxidermie oder: Durchtränkung des Kleinsäugers

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Jetzt weiß ich, wie man Eichhörnchen ausstopft, falls das mal nötig sein sollte.

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In a region of rolling hills, with a series of valleys and ridges joined by steep slopes

islamisten

Ich würde alle, die das Kalifat als „Lösung“ ansehen, nach Ruanda schicken.

Vielleicht sind in zwanzig Jahren für mich nur noch Israel und die VR China sichere Länder. Ich bitte die geneigte Leserschaft, mich dann noch einmal auf dieses Posting hinzuweisen.

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Tanz in den Maien, wollüstig und angepasst

zimmerduolingoJa, über was wollte ich schreiben? Dass der Sommer vielleicht da ist? (Das muss am Klimawandel liegen!) Oder über die Talkshow, die ich selbstredend nicht gesehen habe, bei der sich Quallitätsjournalisten wieder unsäglich blamierten?

Oder sollte ich fragen, ob die Grünen eigentlich immer noch fordern, das Wahlalter auf 16 zu senken? Ach nein, es liegt an den Lehrplänen. Die müssen „angepasst“ werden. Oder sollte man falsche Meinungen einfach verbieten?

Und dann haben wir noch zahlreiche Spionageaffären, hinter denen wie gewohnt die üblichen Verdächtigen stehen.

Ich habe jetzt – o Wunder! – vier Tage am Stück frei und kann nach der normalen Hausfrauenarbeit nach Küchenfensterputzen, Fußbodenpflege, Blumen umtopfen und einpflanzen, Knopf annähen, dem Einkauf, dem Kartoffelsalat zubereiten und dem Käsekuchen backen, Spanisch wiederholen, Hebräisch lernen, auch mal etwas völlig Sinnloses tun: Mich auf den Balkon setzen und in einem der teuersten Bücher schmökern, das ich jemals gekauft habe. Es gibt, soweit ich weiß, nur dieses eine, das den Stand der wisschenschaftlichen Forschung über die Trajanssäule referiert.

balkon

Schon die ersten Dutzend Seiten des Textes haben mich gefesselt. Eigentlich brauchte man kein einziges Buch über die römische Geschichte – in diesem ist alles, was man wissen muss. Das Werk ist jeden Cent wert. Aber ich werde noch Monate brauchen, um es zu lesen. Leider ist es auch zu schwer und zu groß, als dass ich es in den Urlaub mitnehmen könnte.

trajanssäule

Die Lektüre hat mich auch davon abgehalten, den bescheidenen Dienstplan für Mai mehr als eine Millisekunde anzusehen. Da kriege ich schlechte Laune. Ich könnte mich beschweren, aber ich überlege noch. Ich muss beim Bundespresseamt arbeiten, und der Job dort wird sehr gut bezahlt, viel mehr als die Arbeit im Naturkundemuseum. Zum Glück habe ich die letzten beiden Maiwochen Urlaub.

dienstplan

Ist „in den Maien tanzen“ korrektes Deutsch?
ChatGPT: „Im Mai tanzen“ wäre die korrekte Formulierung auf Deutsch. „In den Maien tanzen“ klingt eher ungewöhnlich und wird im Allgemeinen nicht verwendet.

Klar, dass die KI mich hier wieder belügt. Mein Wortschatz ist vermutlich auch größer als der der künstlichen Intelligenz. Wahrscheinlich steht das Wort „Wollust“ auf dem Index.

Käsekuchenbalkon

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Vorsicht! Fake News!

fake news

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Ein rattenscharfes Selbstmordprogramm

Martin Sonneborn über die Europa-Wahlen:
„Sie erhalten ein rattenscharfes Selbstmordprogramm, was uns durch Handelsblockaden den Zugang zu erschwinglichen Rohstoffen und Produkten verwehrt, während es gleichzeitig auf Aufrüstung, Verschuldung und Austerität setzt.“
„Wer diesen Irrsinn mit seiner Stimme zu legitimieren gedenkt, der hat die Kontrolle über sein demokratisches Leben verloren.“

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Postkalte von dlüben

der lange marsch
der lange marsch

Wann kriegt man schon Schneckenluftpost aus China! Christian Y. Schmidt und Volker Häring sind auf dem langen Fahrradmarsch – 7000 Kilometer durch China, auf den Spuren des legendären Langen Marsches.

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There is no News

bbc

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Alles nach Plan

salt Ubar

Ich finde wieder keine Zeit für nichts, eine Verpflichtung jagt die andere. Jeden zweiten Tag Lohnschinderei; übermorgen muss ich einen Vortrag in meinem ersten Beruf halten und den noch vorbereiten.

Virtuell war gestern allerhand los. Ich habe ein klandestines Event in Secondlife gehostet, von dem nur wenige wussten, und musste es auch noch vorbereiten. (Wenn das bekannt geworden wären, hätte man uns vermutlich virtuell überfallen.)

Der junge blonde Mann Avatar, der im realen Leben Franzose ist, übernahm einen wichtigen, aber auch gefährlichen Titel und erschien gleich mit zwei schwer bewaffneten Bodyguards, die auch noch virtuell schlecht gelaunt zu sein schienen. Aber alles lief nach Plan…

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Pampa, reloaded

alte Brauerei Eberswalde

Unbedingte Restaurantempfehlung: Die Alte Brauerei in Eberswalde. Maximale Punktzahl für das Essen und auch für das Personal. Gerne wieder. Ist halt leider weit weg in der brandenburgischen Pampa.

kachelfleisch

Ich Solanka, Scheiben vom Kachelfleisch und Kaiserschmarrn. Wir feierten zu sechst einen Geburtstag, falls der Grund jemanden interessiert.

Ich wurde von der besten Freundin, mit der ich schon so manches Abenteuer bestanden habe, 180 km/h hingefahren, was auch Spaß macht.

Kaierschmarrn

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Zombieland

frankfurt Main

Das britische Revolverblatt The Sun hat eine schöne Reportage über das Bahnhofsviertel in Frankfurt/Main mit aussagekräftigen Fotos. „Geman cops raided Frankfurt’s ‚Zombieland‘ drugs slum in a frantic bid to clean up the hellhole area before England’s Euros visit.“

Auch die hiesigen bürgerlichen Qualitätsmedien berichten hinter der Paywall:
Unvergessliche Eindrücke kann man in dem Quartier sicherlich sammeln. Es hat zahlreiche Hotels, Restaurants, Cafés, Kneipen, außerdem 1626 offiziell registrierte Prostituierte, was für den einen oder anderen Fußball-Fan auch ein Grund zum Kommen sein könnte. Aber es gibt eben auch jede Menge Müll, Dealergeschäfte, herumliegende Spritzen und Crack-Raucher auf offener Straße, außerdem Menschen, die im Straßengraben ihre Notdurft verrichten oder auf ekelerregend schmutzigen Matratzen wie im Koma vor sich hindösen. Sogar die Straßenreinigung braucht Sicherheitspersonal. (…)

„Der Skandal ist, dass erst ein Artikel in der ,Sun‘ erscheinen muss, damit die Herrschaften hier aufschrecken wie die Hühner, wenn ein Fuchs kommt“, erregte sich ein Bürger beim jüngsten „Dialogforum Bahnhofsviertel“.

Tja, Das liegt vielleicht am Zustand des deutschen Journalismus. Die Frankfurter Medien spreche vom „Frankfurt Bashing“. Alles sei gar nicht so schlimm. Kann alles so „divers“ bleiben, wie es ist. Wer’s glaubt…

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Unter Blogrollfacharbeitern

ai art
working on the blogroll, Links, HTML, Weblog, –no people –chaos 100 – nun sag noch jemand, die KI hätte keinen Humor :-)

Ich habe die Blogroll überarbeitet. Wenn jemand einen Link sucht und ihn nicht findet, dann ist er weg. Dafür sind ein paar neue Links hinzugekommen.

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Lionna und Hellene

ai art

Ich habe mich von Peter Trapasso auf Instagram inspirieren lassen. Die Kunst ist, solche Prompts zu verfassen. Das ist schon so, als schriebe man einen Sci-Fi-Roman.

Lionnna sat within the Destiny Observatory, her elegant fingers flying across holographic interfaces, plotting potential futures for those seeking her guidance. Arrayed around her were the Threads of Fate, a cosmic web connecting every living soul to the paths they might walk. The Observatory orbited a quantum singularity, allowing Lionnna to calculate the probabilities of life trajectories with unparalleled precision. Today, a new client, a leader deciding whether to pursue peace or war, awaited her analysis. The ramifications were galaxy-spanning. With a graceful motion, Lionnna plucked the strings of possibility, her screens displaying cascading futures. She could see the outcomes of war, a tangle of darkness and sorrow. The paths of peace shone brightly, but they were narrow and fraught with challenges. As she delved deeper, the probabilities coalesced into a single strand, a potential future where peace led to a golden age of prosperity and discovery. Lionnna’s heart quickened; it was the slimmest of chances, but it was there. She encoded the path into a quantum capsule and dispatched it to her client, along with the warning of war’s dark web. With the possible futures of billions in her client’s hands, Lionnna watched as the capsule streaked planetward. Her job was done. Now the thread of peace lay in someone else’s hands, but Lionnna had shown the way. She turned back to her screens, ready to chart the next course, ever weaving the tapestry of destiny.

ai art

Hellene sat at the Nebula View Bar, the galaxy’s most thrilling watering hole, perched high above the radiant sprawl of Andromeda Prime. It was the only place where star pilots and cosmic tycoons rubbed shoulders with android poets and rogue AIs. She was an interstellar cartographer, here to celebrate her latest map of the Outer Rim.

The bar, with walls of pure transparent duraglass, offered a view of the bustling space lanes and the majestic sight of Andromeda’s sister galaxy, M31, in the distance. Ships of all shapes and sizes darted between the neon towers, their trails weaving a tapestry of light against the cosmic canvas.

A low hum announced the arrival of the evening’s spectacle — a meteor shower that the bar’s AI had perfectly timed to coincide with the music, each impact igniting a symphony of sound and color.

As Hellene sipped her drink, a fusion of starfruit and comet ice, the bar’s patrons paused to witness a rogue meteor, glowing an impossible shade of blue, defying the odds as it skimmed the city’s shield and disintegrated into a shower of sparkling azure.

In that moment, Hellene received an offer from a mysterious figure: a map to a hidden sector, untouched and ripe for discovery. With the promise of uncharted space in her grasp, she raised her glass to the night, to the adventurers, to the boundless universe. And with a nod, she sealed her next grand voyage.

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Virtuelles Nerd-Treffen

secondlife

So sehen virtuelle Treffen von Nerds in Secondlife aus (via Inara Pey). Thema: Scripting.

Please refer to the video for:
A discussion on HTTP request throttling.
A discussion om script modules / libraries.
General thoughts on region crossings.

Ich muss ganz uneitel zugeben, dass ich ein bisschen stolz bin verstanden zu haben, warum es hier geht.

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Allen Zensurmaßnahmen getrotzt

telegram
Manche Informationen bekommt man nur auf Telegram (Auswahl). Mein eigener Kanal enthält aber nicht mehr als mein Blog, und ich habe nur ein paar Dutzend Abonnenten.

Der Telegram-Gründer Pawel Durow hat dem Journalisten Tucker Carlson ein Interview gegeben. [Version für deutsche Qualitätsmedien: Der umstrittene Pawel Durow, der den umstrittenen Kurznachrichtendienst Telegram gründete, hat dem umstrittenen Ex-Moderator Tucker Carlson ein umstrittenes Interview gegeben. Das berichtet das umstrittene ehemalige Nachrichtenmagazin „Spiegel“.]

Man kann das Interview anhören; ein Transkript findet man nur hinter einer Paywall. Deutsche Medien verlinken das Original natürlich nicht. Wo kämen wir da hin! Deshalb zitiere ich hier die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen):

Durow erklärte, dass der Dienst derzeit mehr als 900 Millionen Nutzer habe. Die Nutzerzahlen stiegen ohne Werbekosten, Telegram verbreite sich „wie ein Lauffeuer“. Täglich meldeten sich 2,5 Millionen Nutzer an. Bis Ende des Jahres könnte die App eine Milliarde Menschen erreichen. Sein Team bestehe aus 30 Ingenieuren. (…)

Als er Russland verlassen habe, habe er verschiedene Orte für eine Unternehmensgründung ausprobiert, sei aber überall auf Bürokratie gestoßen. In Deutschland sei es etwa nicht möglich gewesen, Programmierer aus Nicht-EU-Ländern einzustellen, ohne zuvor einheimischen Fachkräften Arbeit anzubieten. (…)

A“ls ich zuletzt in den USA war, hatte ich einen Ingenieur dabei, der für Telegram arbeitet. Mitarbeiter oder Agenten der Cybersicherheit haben hinter meinem Rücken versucht, meinen Ingenieur zu rekrutieren.“ Letztendlich habe man sich für Dubai entschieden. Es sei einfach, dort Geschäfte zu machen, so Durow. (..)

„Ich würde sagen, dass der größte Druck auf Telegram nicht von Regierungen ausgeht, sondern von Apple und Google. Wenn es um Meinungsfreiheit geht, können diese beiden Plattformen im Wesentlichen alles zensieren, was man auf seinem Smartphone lesen kann.“ (…)

Durow erklärte, er habe dem Interview zugestimmt, um gegenüber der Öffentlichkeit objektiv zu sein, da er auch einem Journalisten mit liberalen Ansichten ein Interview gegeben habe.

Guter Mann. Ich finde es sehr interessant, dass die größten Verfechter der Meinungsfreiheit steinreiche Kapitalisten wie Elon Musk und Pawel Durow sind, während die gefühlten „Linken“ – die Grünen natürlich ohnehin – und die hiesigen Journalistenverbände der Zensur missliebiger Meinungen beipflichten oder sie kleinreden.

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Mirror Pages

dns server
„Create a vivid description of a Domain Name Server (DNS) bustling with activity: rows of sleek servers humming rhythmically, cables snaking across the floor like electric veins, and technicians scurrying about, ensuring seamless connectivity in the digital realm.“ –ar 3:2

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) gibt bekannt:
Als Ergänzung zu den bekannten, aber zurzeit teilweise unterdrückten Spiegelseiten von RT DE sind ab sofort die folgenden vier neuen Adressen (mirror pages) verfügbar:
https://dert.online
https://dert.site
https://dert.tech
https://rtnewsde.online

Ich weiß nicht, was die haben. Mit Tor kommt man da immer hin. Und mit alternativen DNS-Servern auch.

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Cringe Zeichen irgendwo hinsetzen

djv berlin
Quelle: Instagram-Account des DJV Berlin

Wikipedia: Mit Stand 2022 ist Instagram das am meisten genutzte soziale Netzwerk unter jungen Menschen in Deutschland. Einer der häufigsten Kritikpunkte an der Plattform ist, die psychische Gesundheit junger Menschen negativ zu beeinflussen. Weitere Kritikpunkte sind beispielsweise Zensur und Überwachungskapitalismus.

Ach Wikipedia. Wer wen (Lenin) kritisiert, würde ich gern wissen, sonst glaube ich gar nichts. Gegenfrage: Welches „soziale Netzwerk“ zensiert nicht? Dann habe wir noch „Überwachungskapitalismus“. Welche Kapitalismen gibt es denn sonst noch? Etwa den überwachungsfreien Kapitalismus? Eine herrschende Klasse, die darauf verzichtet, die Untertanen zu beobachten und auszuspionieren? Vielleicht ist das in Tuvalu oder Niue so, weil man dort sowieso jeden sehen kann, wenn man auf eine Palme klettert, aber sonst nirgendwo – also ein weißer Schimmel.

Nun zu uns, DJV Berlin! Rein PR-mäßig ist da noch sehr viel Luft nach oben. Wenn man auf Instagram erfolgreich sein will, dann braucht man Katzenvideos und halbnackte Weiber großartige Kunst oder Inhalte. Inhalte! Völlig abgedroschene Textbausteine wie „Flagge zeigen“, „Zeichen setzen“ oder „Farbe bekennen“ sind keine Inhalte, sondern sinnfreies Herumgesülze von Sprechblasenfacharbeitern.

Unter dem Motto #Fairnessfunkt, der bundesweiten Aktion des DJV, haben heute auch die Beschäftigten der Deutschen Welle am Standort Berlin (Foto) und beim Berliner Deutschlandradio in einer aktiven Mittagspause ein klares Zeichen für faire und angemessene Tarifverträge im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesetzt.

41 Wörter. Der zweite Teil des Verbs zum Schluss. Mark Twain dazu: „In einer deutschen Zeitung setzen sie ihr Verb drüben auf der nächsten Seite hin; und ich habe gehört, dass sie manchmal, wenn sie eine oder zwei Spalten lang aufregende Einleitungen und Paranthesen dahergeschwafelt haben, in Zeitnot geraten und in Druck gehen müssen, ohne überhaupt bis zum Verb gekommen zu sein.“

Merke: Die deutsche Presseagentur (dpa) sieht neun Wörter pro Satz als Obergrenze für die optimale Verständlichkeit an. Und ihr? Ein Journalistenverband, der nicht verständlich schreiben kann?

Der Deutsche Journalisten-Verband hatte die festangestellten und freien Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sender und der Deutschen Welle zu einem gemeinsamen #Aktionstag aufgerufen, daran beteiligte sich auch die Gewerkschaft ver.di.

Wait a minute. Zwei Gewerkschaften, und dann ein Bild mit neun Leuten, wenn ich richtig gezählt habe? Wie kommt denn das bei der instagramigen Jugend rüber? Schlecht und cringe. Es gibt übrigens genau so wenig „faire Tarifverträge“ wie „faire Löhne“. Die Höhe des Lohns ist ein Resultat des Klassenkampfes. Just saying.

Und dann haben wir noch: In einer gemeinsamen Schalte haben die Journalisten über die Aktivitäten an ihren Standorten informieren. [Sic]

Soll das ein deutscher Satz sein? Das klingt eher nach Trappatoni. Wolf Schneider hat übrigens „Aktivitäten“ ausdrücklich verboten, da „Aktivität“ schon die Summe mehrerer Aktionen sei, das Wort nicht des Plurals bedürfe.

Was ist eine „Schalte“? Insidersprech? Klassismus?

radio

Wir geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

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Perfekte Rache [Update]

normalisierung ist die perfekte Rache
„Normalisierung ist die perfekte Rache“

Aus dem Telegram-Kanal der religiös-zionistischen Nachrichtenagentur „Israel heute“: Die Tatsache, dass arabische Länder an der Abwehr des iranischen Angriffs beteiligt waren, führte zu einer iranischen Medienkampagne gegen sie. Die Golfstaaten, Jordanien und Ägypten sind nicht daran interessiert, sich als Kollaborateure Israels darzustellen, auch wenn sie dies tatsächlich tun.

In einem früheren Posting hieß es: Eine gewaltige Aussage aus der saudischen Königsfamilie: „Die Iraner haben den Krieg im Gazastreifen inszeniert, um den Fortschritt in den Beziehungen zwischen uns und Israel zu zerstören. Das Verhalten des Iran ist unverantwortlich. Wir alle wissen, dass der Iran ein Land ist, das den Terrorismus fördert, und dieser hätte schon vor langer Zeit gestoppt werden müssen.“

[Update]: Fefe hat völlig recht. „Ich glaube eher, dass sie [der Iran] mit dem Rücken zur Wand standen innenpolitisch, und „mal was machen mussten“. Wenn er aber behauptet, dass zwei Raketen durchgekommen seien: Die haben kaum Schaden angerichtet. Scott Ritter ist nicht unbedingt eine verlässliche Quelle, sondern ein Sprachrohr der Russen.

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Unter Ehrenschützern im Irrenhaus

Interessante Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts: „Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde eines Journalisten gegen die gerichtliche Untersagung einer kritischen Äußerung über die Bundesregierung“.

Gemeint ist Julian Reichelt, der frühere Chefredakteur der Bildzeitung.

Im August 2023 veröffentlichte der Beschwerdeführer auf der Kommunikationsplattform „X“ die Kurznachricht „Deutschland zahlte in den letzten zwei Jahren 370 MILLIONEN EURO (!!!) Entwicklungshilfe an die TALIBAN (!!!!!!). Wir leben im Irrenhaus, in einem absoluten, kompletten, totalen, historisch einzigartigen Irrenhaus. Was ist das nur für eine Regierung?!“. In der Kurznachricht verlinkt war der Artikel eines Online-Nachrichtenmagazins mit der Überschrift „Deutschland zahlt wieder Entwicklungshilfe für Afghanistan“. Das Kammergericht untersagte dem Beschwerdeführer auf Antrag der Bundesregierung die Äußerung „Deutschland zahlte in den letzten zwei Jahren 370 MILLIONEN EURO (!!!) Entwicklungshilfe an die TALIBAN (!!!!!!).“ Die Äußerung sei eine unwahre Tatsachenbehauptung, die geeignet sei, das Vertrauen der Bevölkerung in die Tätigkeit der Bundesregierung zu gefährden. Hiergegen wendet sich dieser mit seiner Verfassungsbeschwerde.

Interessant insofern, als der Sachverhalt unstrittig ist. „Millionen für Afghanistan“ berichtete der Spiegel schon 2023.

Die Zeit schreibt: „Im November 2023 untersagte das Kammergericht Reichelt eine öffentliche Verbreitung dieser Äußerung mit Verweis auf das Prinzip des Ehrenschutzes. Dieser könne geltend gemacht werden, wenn durch eine Äußerung eine juristische Person, in diesem Fall die Bundesregierung, schwerwiegend in ihrer Funktion beeinträchtigt werde. Das Kammergericht begründete seine Entscheidung damit, dass Leser den Eindruck erhalten könnten, dass Deutschland direkt Hilfen an die Taliban gezahlt hätten, was aus dem von Reichelt verlinkten Artikel nicht hervorgeht.“

Was für ein absurdes Theater! Die Bundesregierung klagt gegen einen Journalisten, weil der unstrittige Tatsachen polemisch kommentiert. Die müssen dort ziemlich dünnhäutig sein. Und den Streisand-Effekt kennen sie auch nicht.

Das Bundesverfassungsgericht ist glasklar: Dem Staat kommt kein grundrechtlich fundierter Ehrenschutz zu. Der Staat hat grundsätzlich auch scharfe und polemische Kritik auszuhalten.

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