Zum Beginn des neuen Jahres muss ich die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser mit trockenen Statistiken quälen: Die Zahl der NutzerInnen dieses kleinen familien- und frauenfreundlichen Forums hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt; die Zahl der Zugriffe auf burks.de inklusive spiggel.de fast verdreifacht. 2004 gab es, wie die Besucherzahlen beweisen, insgesamt 29 Millionen Zugriffe; der Dezember brachte mit rund 3,7 Millionen Visits und 83697 Rechneradressen einen neuen Rekord. Es geht also aufwärts mit dem virtuellen und kosmopolitischen Deutschland.
Mein besonderer Dank gilt aber meinem Provider Minuskel in Berlin-Treptow, der der Inbegriff dessen ist, was die Redewendung "klein, aber fein" sagen will. Dank auch an den Nutzer Gumix, der bei Minuskel programmiertechnisch das Zepter schwingt und dafür sorgt, dass die bösen und allzubösen Angriffe von Spammern und Skriptkiddies auf die Rechner ins Leere laufen. Dank auch an die treuen Stammleserinnen und Stammleser, insbesondere auch an die Moderatoren nemesis, fep, starbuck, fischmob, nulli, sablotron und an Co-Admin Andy (rafinfo.de) für die konstruktive Zusammenarbeit.
Neben dem Forum waren auf burks.de wie gewohnt die Linksammlungen "Informationsportal Rassismus und Antisemitismus", "Kryptografie und Steganografie", Medien im Internet und die nur sporadisch aktualisierte Suchmaschinenseite die Top Five. Überraschend: die Website "Recherchegruppe", die sich nur an Mitglieder des Deutschen Journalistenverbands (DJV) richtet und daher einen verbands- und vereinpolitischen Tunnelblick voraussetzt, hat sich nach vorn geschoben, sogar noch vor die Linksammlung "Interessante Links". Warum? Ganz einfach Journalisten, die über sich selbst schreiben, sind befangen und neigen dazu, alle Regeln des Handwerks zu missachten. Und für die Generation der heutigen Funktionäre, die in den siebziger Jahren oder gar noch früher sozialisiert wurden, ist das Internet ohnehin Teufelswerk und steht unter dem Generalverdacht, von Revoluzzern missbraucht zu werden, um althergebrachte Pfründe anzugreifen oder gar verbandsinterne Skandale aufzudecken. Wo kämen wir denn da hin! Keine der zahlreichen offiziellen Websites im DJV verlinkt die "Recherchegruppe" - man schmort lieber im eigenen Saft und behelligt die Mitglieder nicht mit Informationen, die dem Mainstream oder der Agitprop und Selbstbeweihräucherung der jeweiligen Vorsitzenden widersprechen. Ceterum censeo: das Ancien Régime im DJV muss zerstört werden! Nieder mit der Kulpokisierung, Geibelisierung und Meyer-Vorfelderisierung der Journalisten-Gewerkschaften!
Und nun zu etwas ganz anderen. Ich habe wieder mal das Rauchen aufgegeben - ein Jahreswechsel ist dazu da, gute Vorsätze zu fassen. Und das Joggen nach dreimonatigem Faulenzen wiederaufzunehmen. Dazu habe ich mir fest vorgenommen, mehr zu arbeiten, mehr zu verdienen, endlich den Roman fertigzuschreiben. Wen interessiert's? Die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser könnten für die Kosten dieser Website spenden (vgl. den forumsinternen Rundbrief mitsamt Kontonummer). Aber wer will heute noch Mäzen eines armen Poeten sein? Also muss man sich selbst am Schopf aus dem Schlamm der relativen Armut ziehen.
Und nun zu etwas ganz anderen. Wie an den nächsten Artikel zu beobachten sein wird, gab es ein Relaunch in Details. Die jeweiligen Rubriken meiner "Weblogs" werden in der rechten Spalte mehr Bilder und ausführlichere Linksammlungen enthalten. Die Rubrik "(Netz)Kultur" wird geteilt: zukünftig gibt es "Kultur" und "Internet und Technik". Die Lifestyle-Abteilung, die für die nötigen Zugriffszahlen von spiggel.de sorgt, hat ihr Profil geschärft und die vorerst endgültige äußere Form gefunden.
Leider gilt auch hier, dass das, was mir am meisten Spaß macht, die geneigten Leserinnen und Leser kaum interessiert - das wiederum geht mir an dem oft zitierten Körperteil vorbei. Die "Indianische Historia" aus dem Jahr 1532 ist ein Pilotprojet, das es im deutschsprachigen Internet so noch nicht gibt. Und wäre in dieser Form ein Thema für Feuilletons - nur dass auch Feuilletonisten in deutschen Medien mit dem Internet kaum etwas anfangen können. Das WWW (die anderen Dienste wie etwa das Usenet kennt ohnehin kaum jemand) ist einfach Papier, das man per Monitor liest. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Was wird? Wenn die Besucherzahlen weiter so steigen, werden wir am Jahresende mehr als 2000 NutzerInnen haben. Geld verdienen kann ich mit dem Forum nicht, die Erträge durch den Verkauf von Artikeln und vergriffener Bücher via Firstgate decken noch nicht einmal die Online-Kosten. Die Zugriffszahlen entsprechen jedoch denen einer kleinen Tageszeitung, wenn ich das richtig beurteile. Wir brauchen aber mehr aktive SchreiberInnen - und die Aktiven sollten nicht vergessen, dass es einen Editier-Knopf gibt. Lesbare Artikel ohne riesige Hohlräume der inhaltlichen und formalen Art schaffen ein zufriedenes Publikum. Und das wäre gut so. Also wohlan! Frisch ans Werk!
By the way: Wer von den registrierten NutzerInnen gern Feuerwerk sieht, kann sich hier drei kleine Filme (avi-Format) downloaden, aufgenommen am 01.01.2005 wenige Minuten nach Mitternacht in Berlin-Kreuzberg. Der geneigte Leser und die wohlwollende Leserin schließe die Augen und entscheide selbst, ob es sich bei der Geräuschkulisse um Berlin oder die Schlacht um Falludscha handelt.
Film 1 (4,6 MB)
Film 2 (4,6 MB)
Film 3 (5,2 MB)
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