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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln
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Verfasst am:
12.11.2004, 22:52 |
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| MEDIEN | | Aktuell | 12. November 2004 |
| | | DAS BILD DES TAGES | | Fähre über den Rio Apure, Venezuela, ©Burks | | |
| SPIGGEL.DE-DOSSIER: DJV IN DER KRISE | | | Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner Conen, 05.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004) | |
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| TAGESSPIEGEL ERSCHEINT MIT ANZEIGE AUF DER TITELSEITE Nackte Männer für die Kirchenzeitung?Von Burkhard Schröder |
Der Berliner Tagesspiegel ist am 12. November mit einer ganzseitigen Anzeige der schwedische Modekette Hennes und Mauritz (H&M) auf der Titelseite erschienen. Darauf sahen der Modeschöpfer Karl Lagerfeld und ein Model die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser an. Das bedeutet vermutlich nicht den Untergang des Abendlandes. Und Wwrbung auf dem Titel ist besser als Schleichwerbung im Text. Die Premiere auf dem deutschen Medienmarkt brachten der Zeitung Lagerfeld Reklame, sogar im JoNet diskutierte man sich die Köpfe heiß.
Der Medienmetatheoretiker fragt sich, warum Zeitungen nicht nur die Hüte der Queen Elisabeth detailliert besprechen müssen, sondern auch als Reportage getarnte Kaufberichte ins Blatt nehmen. Die TAZ, das investigativste aller Nachrichtenmagazine, die Süddeutsche und zahlreiche andere Medien pushen die Logos der Modekette und Lagerfelds; die Berliner Morgenpost amüsiert immerhin mit der genderpolitischen Überschrift "Frauen außer Kontrolle".
Wenn das Beispiel Schule macht, ist das interessante Problem: welche Anzeige für welche Klientel? Der Tagessspiegel outet seine Leserschaft als kleine Leute, der gern große Mode kaufen wollen. Die Anzeige ist nicht für die, die ohnehin einen eigenen Schneider bemühen oder Konfektionsware als zu prollig ansehen. Also eine Anzeige für soziale Aufsteiger und solche, die es werden wollen. Typisch Hauptstadt eben.
Der Zyniker empfiehlt daher auch den chronisch klammen Kirchenzeitungen, die erste Seite attraktiver zu gestalten. Was spricht das Publikum an: der Pfarrer im Ornat? Das Kirchengestühl in bildlicher Form? Die Orgelpfeifen? Nein, die pralle Wirklichkeit. Seid fruchtbar und mehret euch! Oder die Sprüche Salomos aus der Bibel: "deine Brüste sind wie junge Rehzwillinge" und ähnlich interessante Sentenzen. Und da auch der katholische Klerus seine eigenen Zeitungen lesen sollte, empfiehlt diese kleine atheistenfreundliche Forum, ganz im Sinne des Zölibats, keine nackten Marien, sondern attraktive Messdiener zu verwenden. Und anschließend kalt zu duschen.
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BURKS ONLINE 12.11.2004 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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